Neues Flusswasserwerk stärkt Dresdens High-Tech-Industrie und sichert Wasserversorgung

Symbolbild Wasserversorgung für High-Tech-Industrie, Montage aus Wasserwerk und Halbleiterproduktion
Bildnachweis: links Wasserwerk, Fotograf Oliver Killig, Rechteinhaber SachsenEnergie AG; rechts FMNLab, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons; Montage: hpm

Der Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden und die SachsenEnergie AG planen gemeinsam den Bau eines innovativen Flusswasserwerks an der Elbe, um den steigenden Wasserbedarf der expandierenden High-Tech-Industrie zu decken und gleichzeitig die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu sichern. Die hpm Henkel Projektmanagement GmbH unterstützt dieses bedeutende Vorhaben mit umfassender Projektsteuerung.

Steigender Wasserbedarf der High-Tech-Industrie

Die Notwendigkeit dieses Projekts ergibt sich aus dem steigenden Wasserbedarf der wachsenden High-Tech-Industrie im Dresdner Norden. Insbesondere die Ansiedlung des taiwanesischen Chip-Herstellers TSMC und die Expansion bestehender Unternehmen wie Infineon und Bosch erhöhen den Bedarf an Industriewasser erheblich. In den nächsten 10 bis 20 Jahren rechnet SachsenEnergie aufgrund der Ausbaupläne mindestens mit einer Verdopplung der Nachfrage an Industriewasser durch die Halbleiterproduzenten. Ihr Anteil am Gesamt-Wasserbedarf Dresdens wird nach diesen Prognosen bis zum Jahr 2030 von derzeit 30 Prozent voraussichtlich auf circa 45 Prozent steigen. 

Ausbau und Neubau: Flusswasserwerk als langfristig tragfähige Lösung

Mit der Inbetriebnahme von 15 Uferfiltrat-Brunnen an der Saloppe hat die Industriewasserversorgung Anfang 2023 einen ersten wichtigen Schritt getan. Die Chip-Hersteller Infineon und Bosch haben sich schon jetzt darüberhinausgehende Mengen für die Zukunft gesichert. Als Reaktion ertüchtigt SachsenEnergie mit einem hohen finanziellen Aufwand bis 2026 das bestehende Wasserwerk Hosterwitz. Doch das reicht allenfalls mittelfristig.

Nach Auswertung von Studien, Abstimmungen mit der Unteren Wasserbehörde und unter Abwägung von Risiken, Kosten und Umsetzbarkeit sieht die SachsenEnergie die langfristig zukunftssichere Versorgung der Industriekunden mit aufbereitetem Flusswasser aus der Elbe als einzige verantwortbare Variante. Die Wasserbilanz des Flusses beeinflusst das geplante Werk nach Prüfung durch Experten dabei nur minimal. Die entnommene Menge liegt selbst in Zeiten von Niedrigwasser wegen der hohen Recycling-Quote bei lediglich 0,1 Prozent der Durchflussmenge und wird nach Nutzung zu 80 bis 90 Prozent über die Stadtentwässerung Dresden zurück in die Elbe geleitet. 

Deshalb plant SachsenEnergie ein innovatives Flusswasserwerk im Westen Dresdens zu errichten, zusammen mit einem eigenen Verteilernetz. Der Standort an der Flügelwegbrücke in Dresden-Kaditz ist durch die Nähe zur Elbe, zum Klärwerk sowie die gute Anbindung im industriellen Gebiet strategisch ideal, erklärt Björn Bergmann, Geschäftsführer der von SachsenEnergie gegründeten SachsenIndustriewasser GmbH. Die ersten Baugenehmigungen beantragt SachsenEnergie 2025. „Unser Ziel ist die Fertigstellung Ende 2030“, so Björn Bergmann in den DNN.

3D-Kartenansicht des geplanten Standorts des Flusswasserwerks an der Flügelwegbrücke in Dresden-Kaditz.
Der geplante Standort des Flusswasserwerks an der Flügelwegbrücke in Dresden-Kaditz ist durch die Nähe zur Elbe, zum Klärwerk sowie die gute Anbindung im industriellen Gebiet strategisch ideal. Bilder © 2025 Google,Airbus,Landsat / Copernicus,Data SIO, NOAA, U.S. Navy, NGA, GEBCO,Bilder © 2025 Airbus,GeoBasis-DE/BKG,Maxar Technologies,Kartendaten © 2025 GeoBasis-DE/BKG (©2009),Google

Mehr als 300 Millionen Euro für einen zukunftsfähigen Industriestandort

„Mit unserem neuen Flusswasserwerk für die Industrie wollen wir Industriewachstum und neue Ansiedlungen ermöglichen, ohne dass die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung beeinträchtigt wird“, erläutert Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie. Mehr als 300 Millionen Euro will die SachsenEnergie für den schrittweisen Ausbau des Industriewassersystems mit dem Flusswasserwerk in Übigau investieren. Der Freistaat Sachsen unterstützt das Großprojekt mit 100 Millionen Euro Fördermitteln, die Landeshauptstadt will einen Zuschuss von 50 Millionen Euro besteuern.

Eine lohnende Investition, betont Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Der aktuelle Wirtschaftsboom im Dresdner Norden wird unsere Stadt über das laufende Jahrzehnt hinaus positiv beeinflussen: Attraktive Arbeitsplätze und Aufträge, Wohlstand, Kaufkraft und natürlich steigende Gewerbesteuern, die allen zugutekommen. Eine leistungs- und widerstandsfähige Infrastruktur ist eine notwendige Vorleistung, mit der wir als Kommune einen Unterschied im weltweiten Standortwettbewerb machen. Das Flusswasserwerk bedeutet Zukunftsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Preisstabilität für die gesamte Stadtgesellschaft und schont überdies das Grundwasser nachhaltig als wertvolle Trinkwasserressource.“

Ambitioniertes Projekt bedarf professioneller Projektsteuerung

Die hpm Henkel Projektmanagement GmbH unterstützt SachsenEnergie bei diesem bedeutenden Vorhaben als externe Gesamt-Projektsteuerung. Hierbei gehören Themen der Bedarfsplanung, der Planungskoordination, des Genehmigungsmanagements, der Kosten- und Terminsteuerung sowie der Begleitung des komplexen Vergabeprozesses zu unseren Aufgaben. Wir sind stolz darauf, Teil dieser zukunftsweisenden Entwicklung zu sein, die sowohl der Industrie als auch den Bürgerinnen und Bürgern Dresdens zugutekommt. Mit dem neuen Flusswasserwerk wird Dresden nicht nur den aktuellen Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel gerecht, sondern sichert auch seine Position als attraktiver Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität für die Zukunft.