„Neubau Chemie“ der TU Chemnitz – hpm gewinnt Vergabeverfahren für die Projektsteuerung

Der Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH für den "Neubau Chemie" am Campusplatz der TUC überzeugt die Jury. Grafik: Code Unique Architekten GmbH

Der Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH für den "Neubau Chemie" am Campusplatz der TUC überzeugt die Jury. Grafik: Code Unique Architekten GmbH

Der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Chemnitz, plant für das Institut für Chemie der Technischen Universität Chemnitz (TUC) einen Neubau mit hochmodernen Lehr-, Labor- und Forschungsflächen am Campus Reichenhainer Straße. Nachdem der Architekturwettbewerb entschieden ist, kann das Projekt jetzt in die Umsetzung starten. Unser Team ist mit der Projektsteuerung des anspruchsvollen Vorhabens betraut. Gestern wurde die Ausstellung der Architekturwettbewerbs-Ergebnisse eröffnet.

Im Architekturwettbewerb des SIB für den „Neubau Chemie“ setzte sich der Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH durch. Eine fachkundige Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Claus Anderhalten, Architekt und Professor im Fachgebiet Umweltbewusstes Planen und Experimentelles Bauen an der Universität Kassel, hatte am 23. Juni die Preisträger ermittelt. Der Siegerentwurf wurde aus insgesamt 20 Einreichungen ermittelt. Der Jury gehörten freie Architektinnen und Architekten, Fachleute des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, zwei Vertreter der TUC sowie Expertinnen und Experten des SIB und der Stadt Chemnitz an.

„Herausragender und sichtbarer sächsischer Standort für Forschung und Lehre“

Prof. Dr. Michael Sommer, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Chemie und Inhaber der Professur Polymerchemie an der TUC, erklärte: „Durch die architektonische Umsetzung werden im Chemie-Neubau funktionale und moderne Räumlichkeiten geschaffen, die ideale Bedingungen für Forschung und Lehre in der Chemie bieten. Der Neubau lädt Studierende, Beschäftigte und Neugierige ein, Chemie in Chemnitz näher kennenzulernen und mitzugestalten. In Kombination mit der jüngst erfolgten personellen und thematischen Neuausrichtung wappnet sich das Institut für Chemie für die Zukunft und wird sich als herausragender und sichtbarer sächsischer Standort für Forschung und Lehre in den Bereichen Wasserstoff, Katalyse und intelligente Funktions- und Membranmaterialien etablieren.“

Auch Prof. Dr. Thomas Seyller, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften und Inhaber der Professur für Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Technische Physik an der TUC, zeigte sich zufrieden: „Aufgrund der räumlichen Nähe des Chemie-Neubaus zum Institut für Physik werden weitere notwendige Synergien zwischen den beiden Instituten der Fakultät für Naturwissenschaften geschaffen. Die Institute für Chemie und Physik arbeiten bereits eng zusammen. Durch das Wegfallen von Wegstrecken werden die Institute noch weiter zusammenwachsen, was sowohl Forschung als auch Lehre an der Fakultät für Naturwissenschaften erheblich stärkt.“

Bewertung des Siegerentwurfs

In der protokollarischen Erklärung der Jury heißt es zum Siegerentwurf: Dem Siegerentwurf „gelingt mit einer einfachen Kubatur ein klarer Auftritt zum Campusplatz. Zwei zueinander versetzte Riegel bilden einen klaren Gebäudeschwerpunkt.“ Weiter heißt es, dass die an den Stirnseiten entstehende eingeschossige Sockelausbildung hinsichtlich der raumweitenden Reaktion in Richtung Hörsaalgebäude überzeuge. Darüber hinaus betont die Jury: „Durch die Gliederung der Nutzungsbereiche in einen dem Campusplatz zugewandten Büroteil und einen nach Süden orientieren Laborteil erreicht der Verfasser eine sehr selbstverständliche, klar gegliederte Unterbringung des Raumprogramms ohne wesentliche Abweichungen. Sowohl der zentrale Eingang als auch das der Baukörperrichtung folgende Atrium erschließen das Gebäude sehr selbstverständlich.“

Prof. Dr. Marc Armbrüster, Jury-Mitglied und Inhaber der Professur Materialien für innovative Energiekonzepte an der TUC, ergänzt: „Im Rahmen des Wettbewerbes entstanden 20 Entwürfe mit einer sehr breiten Palette an kreativen Vorschlägen. Aus Sicht der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer standen im Preisgericht bei der Bewertung der vorgeschlagenen Institutsgebäude Sicherheitsaspekte sowie Funktionalität im Vordergrund. Diese werden beim Siegerentwurf in vorbildlicher Weise umgesetzt. Durch die gewählte Anordnung der Büro- und Laborflächen zueinander entstehen kurze Wege. Die Einbindung der Öffentlichkeit gelingt durch die Gestaltung des Foyers mit großem Experimentierhörsaal und inspirierenden Aufenthaltsflächen, die zu Austausch und Diskussion einladen.“

Den zweiten Preis erhielt der Beitrag von kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbH aus Berlin. Studio Corso aus München erhielt den dritten Preis. Die Jury sprach den Entwürfen der Atelier 30 Architekten GmbH aus Kassel und Burger Rudacs aus München je eine Anerkennung aus. Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs werden vom 6. Juli bis 31. August 2023 in der Universitätsbibliothek (UB) Chemnitz, Straße der Nationen 33, ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten der UB (Montag bis Samstag von 9:00 bis 22:00 Uhr) besichtigt werden.

Zahlreiche Gäste, insbesondere aus dem Institut für Chemie der TUC, betrachteten zur Ausstellungseröffnung die beim Architekturwettbewerb eingereichten Entwürfe. Foto: TUC / Niklas Schindler
Martin Boden-Peroche, einer der Geschäftsführer der Code Unique Architekten GmbH, erläuterte zur Ausstellungseröffnung am 6. Juli 2023 wesentliche Details des Siegerentwurfs. Foto: hpm
Sie fanden zur Ausstellungseröffnung lobende Worte für die Entscheidung des Preisgerichtes und die bald sichtbare städtebauliche Weiterentwicklung der TUC und des Technologie Campus Süd (v. l. n. r.): Volker Kylau, Technischer Geschäftsführer des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Falk Reinhardt, Leiter der SIB-Niederlassung Chemnitz, und Börries Butenop, Leiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Chemnitz. Foto: TUC / Niklas Schindler
Foto: hpm
Im Mittelpunkt des Interesses stand der Siegerentwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH für den "Neubau Chemie" (Im Bild oben). Foto: TUC / Niklas Schindler
Zahlreiche Gäste, insbesondere aus dem Institut für Chemie der TUC, betrachteten zur Ausstellungseröffnung die beim Architekturwettbewerb eingereichten Entwürfe. Foto: TUC / Niklas Schindler

Hintergrund: Neubau für das Institut für Chemie der TUC

Das Institut für Chemie der Technischen Universität Chemnitz gehört zur Fakultät für Naturwissenschaften. Es leistet einen bedeutenden Beitrag hinsichtlich innovativer und zukunftsorientierter Forschung – u. a. in den Bereichen Wasserstoffforschung, Katalyse und intelligente Funktionsmaterialien. Damit trägt es auch wesentlich zu den Kernkompetenzen »Materialien und Intelligente Systeme« sowie »Ressourceneffiziente Produktion und
Leichtbau« der Technischen Universität Chemnitz bei. Zudem ist das Institut für Chemie integraler Bestandteil im Bereich innovativer Lehre der MINT-Fächer. Darüber hinaus ist das Institut maßgeblich am Wissens- und Technologietransfer zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in die Wirtschaft beteiligt und leistet auf diese Weise wichtige Beiträge zur Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen und zum Strukturwandel im Freistaat.

Das Institut für Chemie ist gegenwärtig im historischen Böttcher-Bau der TU Chemnitz am Universitätsteil Straße der Nationen untergebracht. Da in den bestehenden Räumen in diesem denkmalgeschützten Umfeld die Anforderungen an eine zeitgemäße Forschung und Lehre nur bedingt realisierbar sind, soll das Institut für Chemie nun in einem Neubau mit hochmodernen Lehr-, Labor- und Forschungsflächen am Campus Reichenhainer Straße untergebracht werden.

An diesem Standort sind unter anderem bereits das Institut für Physik, das Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN), die Ingenieurwissenschaften sowie das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) und das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (ENAS) angesiedelt, mit welchen das Institut für Chemie durch Forschung, Lehre und Transfer eng verflochten ist. Durch die damit verbundene Zusammenführung der Fakultät für Naturwissenschaften sowie die Nähe zur Fakultät für Maschinenbau, zur Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und den Fraunhofer-Instituten sollen bereichernde Synergieeffekte in Lehre und Forschung erzielt werden. Der Neubau Chemie stellt damit das Institut für Chemie sowie auch die Fakultät für Naturwissenschaften gänzlich neu auf und stellt wichtige Weichen für die Zukunft.

Das Vorhaben wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.