Richtfest am Neubau des Stadtteilhauses Johannstadt

Stadtteilhaus Johannstadt, Foto: hpm

Stadtteilhaus Johannstadt, Foto: hpm

Der Rohbau des neuen Dresdner Stadtteilhauses Johannstadt steht. Am Freitag, den 31. Mai feierten hpm-Kolleg:innen gemeinsam mit Verwaltung, Bauunternehmen, Planungsbeteiligten und zukünftigen Nutzer:innen das Richtfest an der Pfeifferhannsstraße 11. Der Bau ist eines von drei Pilotprojekten der Landeshauptstadt, die unter Einsatz der Building Information Modeling (BIM)-Methode geplant und errichtet werden, unterstützt durch BIM-Manager der hpm.

Baubürgermeister Stephan Kühn schlug den letzten Nagel ein und der Geschäftsführer der Rohbaufirma Raue Bauunternehmung GmbH, Richard Raue, sprach den Richtspruch.

„Ich möchte allen am Bau Beteiligten für ihre engagierte Arbeit danken – den Handwerkern auf der Baustelle, den Architekten und den Mitarbeitern der Landeshauptstadt Dresden in den verschiedenen Ämtern. Hier entsteht ein Gebäude, das die Grundlage für das soziale, kulturelle und gesellschaftliche Leben im Stadtteil ist. Das Stadtteilhaus Johannstadt wird aber nicht dadurch zum Stadtteilhaus, dass es ein Haus im Stadtteil ist, sondern dadurch, dass das Leben des Stadtteils hier einzieht und ein neues Zentrum entsteht. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir hier verschiedene gemeinnützige Vereine als zukünftige Mieter haben, die diesen Ort mit ihrer Arbeit in den Bereichen Teilhabe und Kultur für alle Menschen zu einem echten Stadtteilzentrum machen werden.“

Stephan Kühn, Baubürgermeister

Nachdem die Gäste mit Speisen und Getränken versorgt wurden, gab Bauüberwacher Dieter Gechter von der Architektenkooperation Liststraße (AKL) eine Führung durch die Baustelle. Für die zukünftigen Nutzer:innen des Stadtteilhauses – den Kulturtreff Johannstadt e. V., den Kindertreff JoJo des Deutschen Kinderschutzbundes Ortsverband Dresden e. V., den Ausländerrat Dresden e. V. und den Stadtteilverein Johannstadt e. V. – wird es Veranstaltungs- und Mehrzweckräume, Werkstätten, einen Tanzraum, Seminarräume, Büros und Begegnungsräume geben. Umgeben ist das Stadtteilhaus von Grünanlagen und auch Dach und Dachterrasse werden begrünt. Außerdem ist ein öffentliches Café vorgesehen, für das ein Betreiber gesucht wird. Auch eine öffentliche, barrierefreie und rund um die Uhr zugängliche Toilette wird es geben. Das gesamte Gebäude wird barrierefrei errichtet, das Obergeschoss und die Dachterrasse sind über einen Aufzug erreichbar.

Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund 9,9 Millionen Euro, davon sind 8,1 Millionen Euro Städtebaufördermittel vom Bund sowie vom Freistaat Sachsen aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Gegenüber dem ursprünglichen Plan ist der Bau deshalb ca. 3 Monate im Verzug, weil im Baugrund Kriegsruinen von nicht weniger als 17 früheren Grundstücken gefunden wurden. Das hochbelastete Material musste aufwändig ausgehoben und entsorgt werden, nun tragen ganze 84 Bohrpfähle in Tiefen von bis zu 12 Metern das Gebäude.

Nachbarschaftszentrum von besonderer Bedeutung

Nach dem Richtfest ab 14 Uhr herrschte buntes Treiben rund um die Baustelle, das bereits einen Eindruck davon gab, wie sich das Stadtteilhaus ab Herbst 2025 als neues kulturelles und Nachbarschaftszentrum für die Johannstadt präsentieren will. Die zukünftigen Mieter:innen feierten einen „Tag der Nachbarn“, die Vereine stellten sich und ihre Angebote vor und hatten ein buntes Programm mit Musik und verschiedenen Mitmachaktionen für Jung und Alt auf die Beine gestellt.

Das neue Stadtteilhaus ist von besonderer Bedeutung im Fördergebiet „Nördliche Johannstadt“ und wird das Zentrum für zahlreiche Vereine sowie rund 45.000 Bürgerinnen und Bürger jährlich im Stadtteil sein. Grundlage ist das Integrierte Entwicklungskonzept, das 2017 vom Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden beschlossen wurde. Das erklärte Ziel im Rahmen der Gebietsentwicklung ist die langfristige Sicherung der Einrichtungen und Angebote der sozialen Infrastruktur, der Soziokultur und des Gemeinbedarfs im Stadtteil und die Unterstützung des sozialen Zusammenlebens sowie eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bewohnergruppen am gesellschaftlichen Leben.

Weitere Bauarbeiten am Stadtteilhaus

Nach dem Rohbau folgen nun die Abdichtungsarbeiten am Dach des zweigeschossigen Gebäudeteils. Dieses erhält eine extensive Begrünung kombiniert mit einer Photovoltaikanlage. Die Dachterrasse wird mit verschiedenen Gehölzen und Sträuchern bepflanzt und mit Sitzmöglichkeiten, einer Pergola und einer Bühne versehen. Die Freianlagen um das Gebäude werden ebenfalls mit Sitzmöglichkeiten sowie einer Tischtennisplatte ausgestattet. Dazu kommen ein Gerätehaus, Fahrradbügel und Stellplätze für Lastenfahrräder sowie ein Raku-Brennplatz, notwendig für diese spezielle Brenntechnik beim Töpfern. Es werden Pflanz- und Rasenflächen angelegt und sieben Bäume gepflanzt.