4. Dresdener Immobiliensymposium von hpm und BDA

Immobiliensymposium Dresden 2019

„Von eVergabe bis Baustellen-App:
Digitalisierung im Planen und Bauen“

hpm Henkel Projektmanagement GmbH
Bund Deutscher Architekten - Landesverband Sachsen

Seit gut zwei Jahrzehnten revolutioniert die Digitalisierung nahezu jeden Bereich unserer Arbeits- und Lebenswelt. In der Bauwirtschaft jedoch beginnt der Transformationsprozess offenbar mit etwas Verzögerung. Anfängliche Euphorie angesichts der Entwicklung des BIM (Building Information Modeling, deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) und Träumen von automatisierten Arbeitsprozessen weicht mit etwas Abstand inzwischen der Ernüchterung. Es stellt sich nicht nur die Frage, ob und wie Big Data das Bau- und Immobilienmanagement in der Praxis tatsächlich effizienter gestalten kann. Auch Diskussionen um den Datenschutz, die vielgefürchtete DSGVO und die Rolle der Kreativität zwischen Einsen und Nullen zeichnen das Spannungsfeld der aktuellen Entwicklungen.

„Die Digitalisierung geht in die zweite Halbzeit und wir liegen 0:2 zurück“

Vor diesem Hintergrund lud die hpm Henkel Projektmanagement GmbH gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architekten BDA – Landesverband Sachsen am 15.01.2019 zum Immobiliensymposium „Von eVergabe bis Baustellen-App: Digitalisierung im Planen und Bauen“ in das Deutsche Hygienemuseum Dresden ein. Moderiert wurde das Branchenevent von Dr. Thomas Welter, dem Bundesgeschäftsführer des BDA. In der Eröffnung zeigte Dipl.-Ing. Thomas Henkel, Geschäftsführer der hpm Henkel Projektmanagement GmbH, dass sich quasi alle Bereiche und Prozessschritte im Wandel befinden: von Bürgerbeteiligung und eVergabe über den digitalen Bauantrag und die BIM bis hin zur elektronischen Rechnungsstellung. „Die Digitalisierung geht in die zweite Halbzeit und wir liegen 0:2 zurück. Aber noch haben wir die Chance aufzuholen“, mahnte auch Prof. Dr. Roland Wöller, Sächsischer Staatsminister des Inneren. Der Freistaat arbeite dafür an der Entbürokratisierung und einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.

Dass die Arbeitsproduktivität in der Baubranche tatsächlich stagniert und welche Elemente für den Wandel notwendig sind, zeigte Dr.-Ing. Matthias Bergmann, Geschäftsführer der albert.ing GmbH. Seine Promotion zu BIM an der TU Darmstadt fand in der Branche viel Beachtung und stellte Leuchtturmprojekte dar. Dabei täusche der Eindruck, dass der Kunde den Fortschritt nicht wolle, ergänzte Keynote-Speaker Dr. Jens-Uwe Meyer. „Die Technologie schafft die Bedürfnisse erst! Wie viele Männer hätten vor der Markteinführung wohl zugestimmt, ein Navi im Auto zu brauchen?“, fragte er mit einem vielsagenden Lächeln. Dipl.-Ing. Kaspar Krämer, Kölner Architekt und langjähriger BDA-Präsident, demonstrierte anhand seines mittelständischen Büros, wie die Kreativität des 6b-Bleistifts die Grundlage für digitale Modelle und sogar Augmented-Reality-Präsentationen schaffen kann.

Von BIM bis Baustelle – Digitalisierung in der Praxis

Petra Michaely, Digitalization Officer bei der Siemens AG Real Estate, ließ sich von den Flugstreiks an diesem Tag nicht aufhalten und hielt via Video-Telefonie einen Vortrag über den Einsatz von BIM in Ihrem Unternehmen. Sie plädierte für einen reibungslosen Übergang zwischen Bau und Betrieb der Immobilien. Anschließend gab Frederick Richter, LL.M. und Vorstand der Stiftung Datenschutz, Antworten auf die wichtigsten Fragen zur DSGVO. Wie Digitalisierung ganz praktisch auf der Baustelle aussieht zeigten schließlich Dr. Markus Schulte anhand der Baustellen-Apps der OLMeRO AG und Werner Zent, Geschäftsführer der Wiener PORR Equipment Services AG. Während in der Landwirtschaft längst ein ISOBUS die Informationsgewinnung vereinfache, habe die Bauwirtschaft mit unzähligen verschiedenen Standards und Schnittstellen zu kämpfen, kritisierte er.

Abschließend rief Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen zu Optimismus und Wagemut auf. Die Digitalisierung habe schon viele Branchen umgekrempelt. Wer sich erst mit der Disruption beschäftige, wenn sie unabwendbar ist, der könnte schon morgen den Anschluss verlieren. In einem Fazit diagnostizierten Dr. Thomas Welter und Thomas Henkel der Branche viel Nachholbedarf. Das Dresdner Immobiliensymposium hat gezeigt, dass viel in Bewegung ist und Frontrunner den Weg für die ganze Bauwirtschaft ebneten. Doch bei allem Enthusiasmus darf eine realistische Betrachtung der Nachhaltigkeit nicht auf der Strecke bleiben. So sorgte das Programm auch beim anschließenden Get-together bei Snacks und Getränken noch für viel Diskussionsstoff.

Sie wollen sich das Dresdner Immobiliensymposium 2020 nicht entgehen lassen? Dann halten Sie sich auf unserer Website auf dem Laufenden, Details geben wir rechtzeitig bekannt!

Einen weiteren Bericht über das Immobiliensymposium finden Sie in den Dresdner Neueste Nachrichten (DNN) vom 16.01.2019.

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