„Baukultur als Renditefaktor!“
Die Diskussion um den Begriff Baukultur ist erst etwa 15 Jahre jung, doch ihr Fundament besteht zum Teil seit vielen Jahrhunderten. Besonders Dresden mit seiner reichen Architekturgeschichte fordert von allen Protagonisten einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema. Hier sind neben den Architekten vor allem die Bauherren und Investoren gefragt. Doch als Projektsteuerer und Wettbewerbsbetreuer stellen wir von der hpm immer wieder fest, wie vielfältig die beteiligten Akteure Baukultur definieren. Wir verstehen uns hier als Moderator und Vermittler, sitzen oft aber zwischen den Stühlen.
Offener Meinungsaustausch zwischen Vertretern der Immobilienwirtschaft, Planern und Verwaltung
Daraus ergab sich die Idee zu unserem ersten Dresdner Immobiliensymposium: Gemeinsam mit dem Landesverband Sachsen des BDA wollten wir ein möglichst breites Spektrum der Beteiligten aus Projektentwicklung und -umsetzung zusammenbringen, um gemeinsam das Thema Baukultur zu diskutieren und vielleicht ein besseres gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Fast 200 Teilnehmer aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienbranche folgten am 12. Januar 2016 unserer Einladung in das Deutsche Hygiene-Museum.
Nach der Eröffnung und dem Grußwort durch unseren neuen Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain beschäftigten wir uns im ersten Block mit der Begriffsdefinition und Grundlagenvermittlung. Reiner Nagel, Bundesvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, machte deutlich, dass Baukultur – anders als Baukunst – sämtliche Elemente der gebauten Umwelt beinhaltet. Somit betrifft sie weit mehr als nur architektonische Gestalter und professionelle Planer, sondern sie bildet den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab und ist für alle Menschen von Bedeutung, die mit gebauter Umwelt konfrontiert sind. Nicht als Widerpart, aber als Verdeutlichung der Rahmenbedingungen aus Sicht privater Bauherren, erläuterte im Anschluss Prof. Dr. Hans-Walter Forkel von der TU Dresden, was sich rechnet.
Stadtplanung und Bürgerwille
Der zweite Block verdeutlichte die Sicht der Verwaltung. Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes Dresden, skizzierte die baukulturellen Anforderungen und aktuelle Situation der Landeshauptstadt. Das Ziel sei es, städtische Maßstäbe wiederzugewinnen. Dafür setzt er zum Beispiel große Hoffnungen in die Pläne für das Quartier am Wettiner Platz. Dass Bürgerbeteiligung ein wertvolles Instrument sein kann, zeigte daraufhin Eva Bartling auf. Sie gab einen Einblick in ihre zweijährige Erfahrung als Geschäftsführerin des Gestaltungsbeirats im sonnigen Freiburg im Breisgau. An den Sitzungen dort nähmen regelmäßig 50 bis 60 Besucher teil, und auch in Zeitungen und Onlineportalen werde umfangreich berichtet und debattiert.
Den dritten Block schließlich eröffnete die Key Note von Schauspieler Jörg Hartmann. Der Dortmunder Tatortkommissar und Stasi-Offizier in der Serie „Weissensee“ hat privat eine Vorliebe für Architektur und Stadtgestaltung und verfolgt seit Anfang der 90er-Jahre die Entwicklung in Dresden. Unter dem provokanten Titel „Haben wir verlernt, schön zu bauen?“ führte er den Symposiums-Teilnehmern unverblümt vor Augen, dass von unserer Arbeit jeder Bürger betroffen ist, ob er will oder nicht. Unter dem Eindruck dieser vielen, verschiedenen Perspektiven entstand auf dem abschließenden Podium eine rege Diskussion zwischen Berndt Dietze, Geschäftsführer der Baywobau Dresden Baubetreuung GmbH, Thomas Cromm, Vorstand der REVITALIS REAL ESTATE AG, Toni Kunze, Regionalleiter Expansion und Immobilien der EDEKA Grundstücksgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen mbH, Erik Sassenscheidt, Geschäftsführender Gesellschafter der MiKa Quartier GmbH & Co. KG sowie Alexander Poetzsch, Freier Architekt im BDA. Moderiert wurde das Fachgespräch von Dr. Thomas Welter, Bundesgeschäftsführer des Bund Deutscher Architekten BDA.
Lesen Sie auch die Berichte über das Immobiliensymposium in der Sächsischen Zeitung vom 12.01.2016 und auf dem IMMOVATION news_blog vom 19.01.2016.
Feedback
Die lebendigen Diskussionen auch beim anschließenden Get-together und das mehrheitlich positive Feedback zu unserem Immobiliensymposium zeigte uns, dass ein reges Interesse an einer solchen Veranstaltung und Plattform besteht. Wir danken allen Teilnehmern und Sponsoren herzlich für ihr Engagement und erwägen eine Fortsetzung des Events.
„…auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön für die Einladung zur gestrigen Veranstaltung, die sehr gelungen war und mir wirklich gefallen hat!“
„Gratulation zu der tollen Veranstaltung – ein wunderbarer Erfolg! Beeindruckt war ich von dem Vortrag von Herrn Hartmann.“
„Mir hat diese Veranstaltung sehr gut gefallen. Die Auswahl der Referenten, aber auch das Tagungsthema haben sich wohltuend abgehoben von dem Kreis der üblichen Veranstaltungen. Die Referate, Diskussionen, aber auch die Kontakte in den Pausen haben meinen Horizont erweitert und mir Freude bereitet.“
„Zu Ihrer Veranstaltung im Hygienemuseum möchte ich Ihnen herzlich danken und gleichzeitig beglückwünschen. Ihre sehr gute Organisation hat in Verbindung mit der klaren inhaltlichen Struktur und den gut ausgewählten Akteuren uns allen eine nachhaltig spannende Veranstaltung bereitet, die nach wie vor in den kollegialen Gesprächen noch einen Nachhall findet und einen ausgesprochen guten Jahresauftakt darstellt.“
„…wollte nochmal im Nachgang Ihnen zum Symposium gratulieren – sehr gute Idee, tolles Thema , und der Tatortkommissar war auch klasse. Es zuckte im Saal immer mal, weil jeder sein Fett abbekam…“
Sponsoren: