Vergabeberatung für drei Kunst-am-Bau-Wettbewerbe

„Lightning“ von Christine Bergmann - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Hochtechnologiezentrum (Copyright: Christine Bergmann)

„Lightning“ von Christine Bergmann - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Hochtechnologiezentrum (Copyright: Christine Bergmann)

Die hpm Henkel Projektmanagement GmbH wurde mit der Betreuung von drei Kunst-am-Bau-Wettbewerben beauftragt. Von bildhaften Skulpturen über aussagestarke Bodengestaltungen bis hin zu faszinierenden Lichtgestaltungen – mit vielseitigen, qualitativ hochwertigen künstlerischen Entwürfen bewarben sich Kunstschaffende für Kunstwettbewerbe der Westsächsischen Hochschule oder den neuen Schulstandort an der Freiberger Straße Dresden.

Kunst-am-Bau-Wettbewerbe für die Westsächsische Hochschule Zwickau

In Zwickau werden an zwei ca. 400 m auseinanderliegenden Standorten für die Westsächsische Hochschule Zwickau das Technikum und das Hochtechnologiezentrum errichtet. Zur künstlerischen Gestaltung und Ausstattung der zukünftigen Bauwerke wurden zwei separate, beschränkte Einladungswettbewerbe ausgelobt. Die Wettbewerbsbetreuung beider Verfahren ist seit Mai 2021 erfolgreich abgeschlossen. Auftraggeber sind der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement Niederlassung Zwickau sowie die Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung.

Hochtechnologiezentrum – Auftakt der Straße der Wissenschaften

Der Campus Innenstadt soll mit dem Hochtechnologiezentrum erweitert werden und den nördlichen Auftakt der Straße der Wissenschaften bilden. Stadträumlich zwischen dem „Ringgrün“, dem ehemaligen Stadtgraben entlang der alten Stadtmauer und den mittelalterlichen Strukturen des Domhofes St. Marien gelegen, vermittelt der Standort zwischen dem Stadtkern und den Stadterweiterungen außerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Die präsente Lage in der Innenstadt bezieht auch denkmalgeschützte Bausubstanz mit ein. Dies umfasst die Klinkerfassade der ehemaligen Druckerei „Förster & Borries“ und Bauteile eines einstigen Priesterhauses.

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Das denkmalgeschützte, ehemalige Schulgebäude (zuletzt von der Hansaschule genutzt) wurde bereits abgerissen und wird in seiner äußeren Erscheinung am gleichen Standort wiedererrichtet. Denkmalschutz besteht auch für die Parkanlage „Ringgrün“ als ehemaliger Stadtbefestigungsbereich/Stadtgraben, der sich um die gesamte Innenstadt Zwickaus zieht. Im Hochtechnologiezentrum entstehen Räume für die zum überwiegenden Teil angewandte Forschung der Fakultäten Physikalische Technische Informatik, Elektrotechnik sowie Biomedizin mit insgesamt ca. 3.500 m² Hauptnutzfläche.

Visualisierung Hochtechnologiezentrum Ansicht Ecke Hansaschule (Copyright: Arge RBZ LD)
Visualisierung Hochtechnologiezentrum Ansicht Ecke Hansaschule (Copyright: Arge RBZ LD)

Die Jurysitzung fand am 15. April 2021 als digitale Konferenz statt. Als Siegerin aus dem Kunstwettbewerb ging die Künstlerin Christine Bergmann mit ihrem Entwurf „Lightning“ hervor. Der Beitrag wurde als vielschichtig, komplex und spannend beschrieben. Er spiele gekonnt mit der Raumwahrnehmung und die Verbindung zwischen künstlerischer Idee und Raum erscheine sehr gut gelungen, so die Jury. Die Raumwirkung ändert sich mit der Perspektive bzw. dem Standort des Betrachters. Durch die Themen „Laser und Technologie“ werde ein nachvollziehbarer Bezug zu den Themen der Hochschule hergestellt. Die optische Aufweitung des Raumes wird als sehr gelungen hervorgehoben.

„Lightning“ von Christine Bergmann - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Hochtechnologiezentrum (Copyright: Christine Bergmann)
„Lightning“ von Christine Bergmann - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Hochtechnologiezentrum (Copyright: Christine Bergmann)

Die Arbeit von Herrn Paul Elsner wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet und der dritte Platz wurde an das Künstlerteam Heike Weber und Walther Eul vergeben.

Technikum – der steinerne Würfel als Endpunkt der Straße der Wissenschaften

Mit dem Neubau des Technikums auf dem Gelände der Westsächsischen Hochschule Zwickau soll im städtebaulich markanten Kreuzungsbereich Äußere Schneeberger Str./Dr.-Friedrichs-Ring der Quartiersschluss vollzogen werden. Die präsente Lage an der Bundesstraße bietet das Potential, durch die städtebauliche Einordnung eines eigenständigen und markanten Baukörpers dem Thema Wissenschaft und Forschung eine eindeutige Adresse – ein Gesicht – zu verleihen. Der Neubau bildet den Endpunkt der Straße der Wissenschaften. Der Vorplatzbereich vor dem Haupteingang oder das Foyer des zukünftigen Technikums sollen durch künstlerische Arbeiten gestalterisch hervorgehoben werden, um die Nutzung des Gebäudes und des Quartiers angemessen zu verkörpern. Die künstlerische Gestaltung soll den Mobilitäts- und Wissenschaftsgedanken der Hochschule unterstreichen, öffentlich wahrnehmbar sein und das Interesse der Passanten wecken.

Entwurf für den Neubau Technikum an der Kreuzung Äußeren Schneeberger Straße/ Dr.-Friedrichs-Ring, Zwickau (Copyright: NEUMANN ARCHITEKTEN, Plauen/Vogtl.)
Entwurf für den Neubau Technikum an der Kreuzung Äußeren Schneeberger Straße/ Dr.-Friedrichs-Ring, Zwickau (Copyright: NEUMANN ARCHITEKTEN, Plauen/Vogtl.)

Mit dem Neubauprojekt Technikum am Standort Zwickau Innenstadt wird ein neues Forschungs-, Demonstrations- und Schulungsgebäude für die Textil- und Ledertechnik mit den dafür notwendigen Maschinen, Laboren und Büros errichtet. Der Fokus liegt auf der Ausbildung von Ingenieur:innen der textilen Produktentwicklung, wobei die Studienschwerpunkte im Bereich Technische Textilien und Textilbasiertes Automobiles Interieur liegen.

Die Jurysitzung fand am 29. April 2021 als Webkonferenz statt. Als Siegerin aus dem Kunst-am-Bau-Wettbewerb ging die Künstlerin Dana Meyer mit ihrem Entwurf „MESH VEDA“ hervor. Der Entwurf überzeugte die Jury durch eine starke Präsenz. Hervorgehoben wurde die Brillanz des Werkes und seine dreidimensionale Erlebbarkeit. Größe und Beleuchtung begrüßen eintretende Besucher:innen und Hochschulangehörige. Die Beleuchtung bewirke eine ausgeprägte Innenwahrnehmung am Tag, erwecke aber auch neugierige Einblicke von außen zur Nacht, ohne in Konkurrenz zur eigenständigen Fassade zu treten.

„MESH VEDA“ von Dana Meyer - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Technikum (Copyright: Dana Meyer)
„MESH VEDA“ von Dana Meyer - Siegerentwurf des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Technikum (Copyright: Dana Meyer)

Den zweiten Platz erhielt das Künstler-Duo Axel Anklam und Thomas Henninger mit ihrer Arbeit „Der goldene Faden“. Mit dem dritten Platz wurde der Entwurf „Leitfaden“ von Thomas Leu gewürdigt.

Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Schulstandort Freiberger Straße Dresden

Bei dem zentrumsnahen Schulbauvorhaben an der Freiberger Straße in Dresden wird bis 2025 ein neuer Schulstandort errichtet, der am ehemaligen Kohlebahnhof einen neuen städtebaulichen Schwerpunkt bildet und eng mit dem Stadtraum verbunden ist. Das Bauvorhaben soll in besonderer Weise um eine öffentlich wirksame, künstlerische Intervention erweitert werden.

Die offene Ausschreibung adressierte Künstler:innen bzw. Künstlergruppen mit Wohnort in einem der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Nach einem Bewerbungsverfahren wurden zehn Teilnehmende ausgewählt, künstlerische Entwürfe zu erarbeiten. Der Versand der vollständigen Ausschreibungsunterlagen ist im Juni 2021 geplant. Für die Realisierung der künstlerischen Idee stehen für das Projekt „Kunst am Bau Schulstandort Freiberger Straße“ 115.000 Euro zur Verfügung.

Für Preise und Anerkennungen stellt die Ausloberin als Wettbewerbssumme einen Gesamtbetrag in Höhe von insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Die Jurysitzung ist im Herbst 2021 geplant.