Vergabeberatung zur Standortentwicklung und Sanierung des Staatsbetriebs Sachsenforst

Entwurf der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst in Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten

Entwurf der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst in Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten

Der Hauptsitz des Staatsbetriebs Sachsenforst (SBS) im Pirnaer Ortsteil Graupa umfasst die Geschäftsleitung und fünf Abteilungen, darunter das Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft sowie die Obere Forst- und Jagdbehörde. Bei der Vergabe der Planungsleistung zur Erstellung eines Standortentwicklungskonzeptes sowie der Komplexsanierung beriet die hpm Henkel Projektmanagement GmbH.

Funktionen am Zentralstandort Graupa konzentrieren

Aufgaben der vergebenen Objektplanungsleistungen für die Zentrale in Graupa sind die Erstellung eines Standortentwicklungskonzeptes inkl. Errichtung von Neubauten sowie die Komplexsanierung der Gebäude. Die Geschäftsführung und die zentralen Abteilungen des Staatsbetriebes Sachsenforst sind derzeit an sechs Standorten in Sachsen verteilt. Die zum Teil größeren Entfernungen zwischen dem Hauptsitz in Graupa und den Außenstellen sind mit erhöhtem Organisations- und Fahraufwand verbunden und wirken sich erschwerend auf die internen Geschäftsabläufe aus.

Ziel des Planungsauftrages ist es daher, die Funktionen des SBS am Zentralstandort Graupa zu konzentrieren. Um eine bedarfsgerechte Unterbringung zu gewährleisten, sind vorhandene Gebäude zu sanieren, zum Teil abzubrechen und der fehlende Flächenbedarf durch Erweiterungsbauten abzusichern. Dabei sind die Grundsätze des energieeffizienten und nachhaltigen Bauens zu berücksichtigen. Der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffs Holz als Material für Tragkonstruktion und Fassade ist ausdrücklich erwünscht. Gleichzeitig soll eine Komprimierung der Liegenschaft erfolgen, eine Erweiterung des bisher bebauten Gebietes ist nicht wünschenswert.

Nordansicht der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten
Nordansicht der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten

Neue Verwaltungszentrale als innovativer Holzbau geplant

Vergeben wurde der Auftrag in zwei Losen: Der Zuschlag für die Sanierung ging an ada-architekten aus Dresden, mit der Standortentwicklung und dem Neubau wurden ZRS Architekten aus Berlin beauftragt. ZRS planen ein neues Büro- und Verwaltungsgebäude als innovativen und zeitgemäßen Holzbau mit großzügigem, offenen Eingangsbereich und Gründach. Eine aufgelockerte vertikale Holzfassade mit Tiefenwirkung nimmt Bezug auf das Thema Wald. Zudem wurde das gesamte Gebäude so konzipiert, dass es mit lokalen Materialien errichtet werden kann und durch die pragmatische und solide Konzeption die Wartung- und Instandhaltung minimiert wird.

Fassadenansicht der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten
Fassadenansicht der neuen Verwaltungszentrale des Staatsbetriebs Sachsenforst Graupa; Grafik: ZRS Architekten mit Partner und Partner Architekten

Der Staatsbetrieb Sachsenforst: Aufgaben und Organisation

Der Staatsbetrieb Sachsenforst wurde 2006 gegründet und ist als obere besondere Staatsbehörde Teil der Sächsischen Staatsverwaltung. Er untersteht der Aufsicht durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und des dort eingerichteten Verwaltungsrates. Aktuell beschäftigt der Sachsenforst etwa 1450 Mitarbeiter. Seine Kernaufgaben sind:

  • Bewirtschaftung des sächsischen Staatswaldes,
  • Beratung und Betreuung privater und körperschaftlicher Waldbesitzer,
  • Amt für Großschutzgebiete mit Verantwortung über
    • den Nationalpark Sächsische Schweiz,
    • das Biosphärenreservat Lausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie
    • die Naturschutzgebiete Königsbrücker Heide, Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain
  • Forstliche Forschung und Monitoring sowie Bereitstellung umfangreicher Informationen zum Wald,
  • Obere Forst- und Jagdbehörde.

Die operative Ebene gliedert sich in zwölf Forstbezirke und drei Großschutzgebiete mit insgesamt 191 Forstrevieren. Außerdem gehören zum Sachsenforst eine Aus- und Fortbildungsstätte, drei Waldschulheime, zwei Maschinenstationen, eine Staatsdarre, drei Forstbaumschulen und das Wildgehege Moritzburg.