Zum Teamevent 2020 begaben wir uns dieses Mal auf eine genussreiche Wanderung durch die Radebeuler Weinberge. Mit fachkundiger Führung lernten wir die Geschichte und Kultur der Region besser kennen und verkosteten verschiedene sächsische Weine.
Fachkundige Führung aus den eigenen Reihen
Unsere rund 13 Kilometer lange Wanderung führte uns vom Bahnhof Radebeul-Ost zunächst hinauf zur Aussicht vom Jägerberg, vorbei am Mäuseturm und wieder hinab zum ehemaligen Bilz-Sanatorium. Als ehemaliger Mitarbeiter im Weinhandel und langjähriger Anwohner konnte uns Kollege Martin Trepte sowohl zur Weinregion als auch zur historischen und aktuellen Architektur einiges berichten. Gespannt lauschten wir seinen Ausführungen zur Geschichte des Weinanbaus und musterten die geschwärzten Natursteinmauern, die noch heute von den großflächigen Rodungen zeugen, die Anfang des 20. Jahrhunderts infolge der Reblauskatastrophe aber auch des Baubooms vorgenommen wurden.
Eindrucksvolle Denkmäler der Kulturgeschichte
Entlang des Augustusweges und der Bennostraße besichtigten wir historisch wie architektonisch bedeutsame Landsitze und Villen wie das Haus Sorgenfrei, die Villa Sommer, das Haus Steinbach oder das Bennoschlösschen. Bei einem erneuten Aufstieg auf dem Bilz-Rundweg erwischte uns der obligatorische hpm-Wandertags-Schauer – zum Glück so kurz, dass das Aufspannen der Regenschirme kaum lohnte. Zum Mittag kehrten wir dann auf dem Weingut Drei Herren ein, wo wir von Restaurantleiter Dirk Brauer mit Zwiebel-Speck-Kuchen, Curry-Lauch-Quiche sowie einem weißen Cuvée (Müller Thurgau / Souvignier gris) und einem Spätburgunder-Rosé empfangen wurden.
Von der Spitzhaustreppe bis zum Paradiesberg
Frisch gestärkt ging es weiter vorbei am städtischen Weingut Hoflößnitz auf die Spitzhaustreppe. Der berühmte Dresdner Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann entwarf sie für August den Starken ursprünglich als „Jahrestreppe“ mit je sieben Stufen bei 52 Absätzen. Realisiert wurde sie 1747 bis 1750 sogar mit 390 Stufen als größte barocke Treppenanlage Sachsens. Unsere Baumanager mussten das eifrige Stufenzählen für die Abnahme jedoch unterbrechen, als wir den Abzweig nach rechts zur Aussicht Eggersweg nahmen. Vom Bismarckturm ging es hinab in den Rieselgrund und wieder hinauf zur Straußwirtschaft Paradiesberg. Hier hatte Winzerin Antje Härtel Häppchen sowie Goldriesling und Scheurebe für uns vorbereitet.
Sektverkostung auf Schloss Wackerbarth
Unsere vorletzte Etappe führte uns vorbei am Radebeuler Wasserturm und der Sternwarte zum Jacobstein, wo wir noch einmal einen tollen Blick ins Elbtal und auf das Schloss Wackerbarth genossen. Nach dem Abstieg erwartete uns dort ein Sektempfang mit Einführung in die Geschichte der sächsischen Sektbereitung: Bereits 1836 brachte der Kellermeister Johann Joseph Mouzon die handwerkliche Kunst der „Méthode champenoise“, die klassische Flaschengärung, aus seiner französischen Heimat nach Radebeul. Heute führt Schloss Wackerbarth diese Tradition fort, wofür es 2018 sogar als bester Sekterzeuger Deutschlands ausgezeichnet wurde.
Mit dem Oldtimer in die Lößnitztalschänke
Nach so vielen Höhenmetern in den Beinen waren wir froh, den letzten Weg auf vier Rädern zurücklegen zu können: Vor dem Weingut wartete bereits ein historischer Saurer-Bus Baujahr 1960 auf uns. Die unterhaltsame Fahrt führte uns über Altkötzschenbroda zur Lößnitztalschänke, wo wir den erlebnisreichen Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen ließen.