Das Vergabeverfahren für das Neue Verwaltungszentrum am Dresdner Ferdinandplatz ist erfolgreich abgeschlossen. Am Mittwoch, den 14. April 2021 unterschrieben die städtische Gesellschaft Kommunale Immobilen Dresden (KID) und die bezuschlagte Bietergemeinschaft den Projektvertrag. Seit Juni 2018 war hpm Henkel Projektmanagement GmbH mit der Verfahrensbetreuung des aktuell größten Bauvorhabens der Landeshauptstadt betraut.
Zentrale Anlaufstelle und kurze Wege für Dresdner Bürger*innen
Bis 2025 wird die Arbeitsgemeinschaft aus Ed. Züblin AG und Dressler Bau GmbH das Gebäude im Auftrag der städtischen Tochtergesellschaft KID Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG errichten. Das Planungsteam aus Tchoban Voss Architekten aus Dresden und Barcode Architects aus Rotterdam arbeitet bis Ende Juni 2021 an der Entwurfsplanung. Ab Juli geht es dann an die Genehmigungsplanung. Schon am 1. November 2021 sollen die vollständigen Bauantragsunterlagen eingereicht werden, um bei Genehmigung ab Mitte Februar 2022 die Bodenplatten gießen zu können. Die Kosten für den Neubau mit 33.447 Quadratmetern Brutto-Grundfläche, verteilt auf zwei unterirdische und sechs oberirdische Geschosse, belaufen sich auf 116 Millionen Euro.
„Mit dem Neuen Verwaltungszentrum schaffen wir an zentraler Stelle einen Ort der Öffentlichkeit, der Beratung und der Begegnung“, erklärt Dr. Peter Lames, Beigeordneter für Finanzen, Personal und Recht. In den Neubau ziehen die beiden Geschäftsbereiche „Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften“ sowie „Umwelt und Kommunalwirtschaft“ mit ihren Ämtern und das Amt für Wirtschaftsförderung ein. Daneben wird das Gebäude ein öffentliches Konferenz- und Veranstaltungszentrum, ein Bürgerbistro mit Abendbetrieb, das Bürgerforum, Fundbüro, Stadtmodell, rund 400 Fahrrad- und rund 160 PKW-Stellplätze, Car-Sharing-Plätze und eigene E-Ladesäulen bieten.
Totalübernehmer im dreistufigen Wettbewerblichen Dialog gesucht
Mit dem Vergabeverfahren des Wettbewerblichen Dialogs hatte die Landeshauptstadt Dresden eine Totalübernehmerleistung für die schlüsselfertige Errichtung des Neuen Verwaltungszentrums ausgeschrieben. Der Totalübernehmer ist für den Bau inklusive der vollständigen Planung verantwortlich. Dafür bindet er über mehrere Jahre bis zu zehn Planungsbüros für die Bewältigung der komplexen Aufgabe.
In der ersten Stufe konnten sich interessierte Unternehmen im Teilnahmewettbewerb für das Verfahren präqualifizieren. Nach Prüfung der Teilnahmeanträge durch hpm und Auswahl der geeigneten Bewerber wurde die zweite Stufe eröffnet: die Dialogphase. Dabei entwickelten die Bieter zuerst städtebauliche und architektonische Lösungen. Diese Lösungsvorschläge wurden dann im Dialog mit den Bietern weiterentwickelt und im Hinblick auf die Gestaltung der modernen Arbeitswelten sowie die Anforderungen an energetische und ökologische Aspekte vertieft. Gemeinsam mit externen Gutachtern und unseren Vergabebetreuern prüfte die Landeshauptstadt Dresden die Lösungsvorschläge.
Als die Lösungsvorschläge der Bieter den Bedürfnissen und Anforderungen der Auftraggeberin entsprachen, wurde die dritte Stufe des wettbewerblichen Dialogs eröffnet: die Abgabe und Wertung der finalen Angebote. Vor der finalen Jurysitzung am 25. Januar 2021 führte die Landeshauptstadt Dresden zudem eine Online-Umfrage durch, in der sie die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung zum äußeren Erscheinungsbild der finalen Wettbewerbsbeiträge befragte. Fast 5.900 Dresdner*innen füllten einen Fragebogen aus und sprachen sich dabei mit einer deutlichen Mehrheit für den Wettbewerbsbeitrag Nr. 1 aus. Das Ergebnis floss in die abschließende Entscheidung ein, in der das Urteil der Jury mit dem Bürger-Votum übereinstimmte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Till Schuster, Leiter des Zentrums für Baukultur Sachsen, und Baubürgermeister Stephan Kühn sprechen über die Entwürfe für den Bau des Neuen Verwaltungszentrums am Ferdinandplatz und die Bedeutung des Neubaus für die Dresdner Innenstadt.
Zukunftsorientiertes Verwaltungszentrum und moderne Arbeitswelten
Eine Besonderheit des Projekts war das Ziel der Landeshauptstadt, ausdrücklich ein modernes und zukunftsorientiertes Verwaltungszentrum zu planen und zu bauen: „Die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, ändert sich – nicht nur durch Corona. Neue Arbeitszeitmodelle und die umfassende Digitalisierung beeinflussen die Personalentwicklung und die Arbeitsplatzgestaltung und lassen sich nicht mehr mit konventionellen Entwurfsansätzen lösen“, erläutert Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Gleichzeitig verändert sich die Art und Weise der Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern. Während der persönliche Kontakt auf Augenhöhe weiterhin wichtig bleibt, spielt der Bedarf nach digitalen Zugängen zu Dienstleistungen eine immer größere Rolle. Darauf reagieren wir mit dem Bau des Neuen Verwaltungszentrums, das sowohl den persönlichen als auch den digitalen Austausch innerhalb der Verwaltung und mit den Menschen in Dresden fördern soll. Ich freue mich, dass wir mit der Arbeitsgemeinschaft erfahrene Partner gefunden haben, die uns bei diesem Prozess unterstützen“, fasst Hilbert den Gedanken hinter dem Bauvorhaben zusammen.